Advent - eine bewegte Zeit
Advent - eine bewegte Zeit
Adventskalender besorgen, Geschenke einkaufen, zum Weihnachtsessen in der Firma fahren, Weihnachtsgrüße zur Post bringen, einen Tannenbaum besorgen... Im Advent scheint alles in Bewegung zu sein. Ein Blick in die Bibel zeigt, dass auch dort rund um die Geburt Jesu alles in Bewegung ist: Ein Engel kommt zu Maria, Maria macht sich auf den Weg zu Elisabeth, eine Volkszählung lässt alle Menschen in ihre Stadt gehen, um sich in Listen eintragen zu lassen, Hirten eilen zur Krippe, Sterndeuter machen sich auf den Weg und folgen dem Stern...
Der Advent selbst verweist in seiner Wortbedeutung schon auf etwas
Bewegtes hin: Advent ist die Ankunft, das Ankommen. Ankommen setzt immer voraus, dass jemand aufgebrochen ist, einen Weg zurückgelegt hat und ein Ziel erreicht. Der Advent ist ein doppeltes Ankommen: An Weihnachten feiern wir, dass Gott selbst in Jesus Christus zu uns Menschen kommt, er bei und in uns ankommen möchte. Und wir selbst machen uns auf den Weg, um Gott sozusagen entgegenzugehen. Dazu müssen wir vielleicht Gewohntes hinter uns lassen, aufbrechen und Neues erkunden.
Auch in den Liedern des Advents und zu Weihnachten steckt einiges an Bewegung: „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau´n...“ Wir benennen den Wunsch, Jesus möge zu uns kommen: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ…“ Die Reihe der Lieder könnte noch weitergeführt werden. Immer geht es darum, dass etwas innerlich in Bewegung kommt. Kein Wunder, denn der, dessen Kommen wir an Weihnachten feiern, sagt später über sich selbst: „Ich bin der Weg...“ (Joh 14,6). Mit seiner Botschaft von Gottes unendlicher Liebe zeigt Jesus in seinem Reden und Wirken einen Weg, der die Menschen zum Heil führen möchte. So finden auch viele der Begegnungen Jesu, die die Menschen verändern, auf einem Weg statt. Und auch die ersten Christen werden in der Apostelgeschichte „Anhänger des (neuen) Weges“ genannt. Da geht es nicht um das Erkunden eines bisher unbekannten Weges anhand eines Navis, sondern um ein inneres Sich-Ein-lassen auf die frohe Botschaft Jesu.
Advent – eine Zeit des Unterwegs-Seins. Ich möchte mich gerne mitnehmen lassen in diese Bewegung, die von Jesus ausgeht. Und ich möchte darauf vertrauen, dass Gott mir entgegenkommt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen besinnlichen Advent und ein gutes Ankommen an Weihnachten.
Monika Korten