Gemeinsam träumen — Liebe sei Tat!


Alle zwei Jahre beauftragt Misereor die Gestaltung eines neuen Hungertuches. In diesem Jahr hat die Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer das Thema „Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“ künstlerisch umgesetzt. Auch in einigen unserer Kirchen hängt in der Fastenzeit wieder ein solches Hungertuch.
Insel, blaues Meer – eine Urlaubsidylle? Beim genauen Hinschauen kann man erkennen: Das Bild weist Brüche auf und wird zur Herausforderung. Der kahle Sandstreifen ist kein Sehnsuchtsort. Paradies und Apokalypse treffen hier zusammen.
Andreas Frick (Misereor) schreibt: „Das Bild legt Hoffnungsspuren: Es erzählt viele kleine Geschichten von trotziger Zuversicht, die sich der Gleichgültigkeit und Verzweiflung entgegenstemmen. Auch wir werden die Antworten auf multiple Krisen nur als gemeinsam Lernende finden können. Wenn wir unseren Lebensraum und den unserer Kinder schützen und erhalten wollen, dann kommt es wesentlich darauf an, dass wir hier und heute verantwortlich mit den Gütern dieser Erde umgehen. Dies kann nur in globaler Solidarität geschehen.“
Die Tradition der Fastentücher reicht bis ins Mittelalter zurück: Während der Passionszeit wurden Altar und bildliche Darstellungen Jesu mit dem Fasten- oder Hungertuch verhüllt, damit sich die Gläubigen im Gottesdienst ganz auf das gesprochene Wort konzentrieren konnten. Es wurde mit den Augen gefastet. Die alte Redewendung „am Hungertuch nagen“ geht hierauf zurück und meint nicht nur eine materielle Armut, sondern auch die optisch erzwungene scheinbare Gottesferne.
Üblicherweise ist das Fastentuch ein schlichtes, auch mit biblischen Motiven versehenes Tuch. In Deutschland gibt Misereor seit 1976 gestaltete Hungertücher heraus.
Der Ursprung liegt vermutlich im jüdischen Tempelvorhang begründet, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu mehrfach erwähnt wird.
Im März und April 2025 werden einige Gottesdienste in unserer Pfarrei thematisch zum Hungertuch oder mit Impulsen zum Hungertuch gestaltet: so die Vorabendgottesdienste am 22.03. sowie die
Hl. Messen am SO 23.03.; des Weiteren alle Freitagsmessen in Friedrichsthal ab dem 14.03. sowie die „Gebete am Kreuz“ in Niederreifenberg am FR 07. und 21.03. und am 04.04. Die Uhrzeiten finden Sie hinten in der Gottesdienstordnung.
Die Kollekte am fünften Fastensonntag (05./06.04.) ist für das Hilfswerk Misereor bestimmt.