Es ist Sommer. Die Sonne wärmt die Erde, die Pflanzen stehen in voller Pracht, die Blumen blühen und die Vögel singen. Man freut sich vielleicht schon auf den Urlaub. Eigentlich könnte alles so schön sein. Eigentlich. Gäbe es nicht so manches, das die Idylle stört. Wir hören von Naturkatastrophen, von menschlichem Leid, von Not und Tod… Vieles davon ist auch menschengemacht, so der Klimawandel oder auch die Kriege und so manches andere, das uns bedrückt. So ist das Leben, bunt gemischt…
Schauen wir doch auf Jesus. Auch ihm erging es nicht anders. Wir haben es gehört: zuerst „Hosianna!“, dann „Kreuzige ihn!“; zuerst der Tod, dann die Auferstehung! Lernen wir von ihm: Nach jeder dunklen Nacht kommt ein heller Tag, auf jeden Winter, mag er auch noch so lang sein, folgt immer ein herrlicher Frühling mit Blumen und Vogelgesang, und dann der Sommer. Auch der Tod ist nicht das Letzte, vielmehr folgt auf den Tod das Leben. Seit der Auferstehung Jesu ist ja nichts mehr wie vorher; seitdem ist Hoffnung in unser Leben eingekehrt. Niemand braucht mehr zu verzweifeln, mag es im Augenblick auch noch so dunkel aussehen. Es gibt immer ein Licht!
Noch leben wir in der österlichen Zeit. Es ist die Zeit, in der wir das Leben feiern; denn mit Christi Tod und Auferstehung ist der Tod überwunden. Das Leben hat gesiegt! Das ist eine freudige Nachricht, die uns auch in dunklen Stunden trösten kann. Es ist auch das Versprechen, dass auch wir am Ende unseres Lebens nicht im Tod verbleiben, sondern auferweckt werden.
Nach seiner Auferstehung ist unser Herr Jesus Christus zu seinem himmlischen Vater zurückgekehrt. Das feiern wir an Christi Himmelfahrt. Zwar ist er nun nicht mehr in menschlicher Gestalt unter uns, aber er ist dennoch da; denn er selbst hat ja versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
(Mt 28,20). Und er weilt nun unter uns im heiligen Mahl; er ist immer bei uns, auch wenn wir ihn nicht sehen. Vor allem: Er hat uns den Heiligen Geist gesandt, der uns, der seine ganze Kirche führt und durch die Zeiten leitet.
Darum: Nutzen wir unsere Zeit, freuen wir uns über den Sommer, freuen wir uns des Lebens, denn es ist ein Geschenk des Herrn. Er geht mit uns, er steht uns zur Seite, auch wenn es mal dunkel wird. Nicht die Nacht, nicht der Tod haben gesiegt, sondern das Leben!
Pater Roy