St. Gertrudis-Kapelle
Zur katholischen Kirchengemeinde St. Georg Oberreifenberg gehört auch die Gertrudis-Kapelle.
Sie befindet sich an einem ehrwürdigen, historischen Ort.
Im Jahre 1711 vom Neffen desletzten Ritters von Reifenberg, dem Grafen Casimir Ferdinand von Waldbott zu Bassenheim erbaut, erhielt sie zunächst den Namen Heilig-Kreuz-Kapelle.
Hier liegen der letzte männliche Spross derer von Reiffenberg, Freiherr Philipp Ludwig, seine Eltern Heinrich von Reiffenberg und Anna von Kronberg sowie zwei Schwestern und der Vater des Erbauers. Graf Casimir von Bassenheim war der Sohn von Johannes Lothar Graf Waldbott-Bassenheim und Johanns Walburgis von Reiffenberg.
Von 1933 – 1936 wurde diese Gedenkstätte, die dem Verfall nahe war, durch den Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Burkard renoviert und erhielt den Namen Gertrudis-Kapelle, zum Andenken an seine Mutter.
Bauliche Gestaltung
Außen
Die im Halbkreis angeordneten Bildstöcke des Leidenswegs Christi sowie die Kanzel stammen von dem Bildhauer Carl Wagner (geb. 1886 in Mainz) und sind in Muschelkalkwerkstein gearbeitet.
Die Monumentalfiguren Petrus und Paulus im Eingangsbereich hat der Bildhauer Augusto Vernesi (1866 – 1941) geschaffen.
Das Tympanon über der Eingangstür zeigt eine benediktinische Äbtissin, die die heilige Gertrud symbolisiert und die Gesichtszüge der Mutter des Stifters Dr. Burkhard trägt.
Im oberen Bereich der Giebelseite befindet sich das neue Mosaik von Oskar Rosi.
Die beiden Fenster enthalten eine romanisch-gotische Glasmalerei. Sie ist in Blei gefasst. Karton von Georg Poppe, ausgeführt von Witthuhn und Isengard.
Das eine Fenster stellt den heiligen Augustinus ...
... das andere seine Mutter, die heilige Monika dar.
Seit Mai 1997 schmückt auch wieder ein künstlerisch wertvoller Korpus das Kreuz an der hinteren Außenwand. Er stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Müller, Brühl a. Rh.
Bauliche Gestaltung
Innen
Über dem Altar befindet sich eine Statue der Jungfrau Maria – Immakulata -, dem Beuroner Kunststil nachempfunden.
Altar, Stufen und Wandbekleidung sind aus Lahnmarmor. Der Fußboden besteht aus Karpatenmarmor.
Das auf der Evangelienseite marmorne Epitaphium bietet in lateinischer Sprache eine Glorifizierung der unter ihm ruhenden Persönlichkeiten. Auf der Epistelseite hat der Erneuerer dieser Kapelle zur Erinnerung und zum Zeichen der Dankbarkeit, Liebe und Verehrung seiner Mutter eine Votivtafel anbringen lassen.
Die Wandbeschriftung wurde den „Bekenntnissen“ des heiligen Augustinus entnommen
und in gotischer Schrift aufgetragen.
Die Rückwand der Kapelle wird von einem Gemälde ausgefüllt, das Christus als Prediger für die fünf Hochtaunusdörfer Ober- und Niederreifenberg, Seelenberg, Arnoldshain und Schmitten zeigt. („Bergpredigt im Taunus“). Maler: Viktor Däntzer (1887 – 1936).
An der Decke sind die Wappen derer von Reiffenberg, Bassenheim und Hattstein angebracht.