Unsere Glocken
Die Glocken von St. Laurentius Usingen
Die vier Glocken in unserem Kirchturm wurden im Jahr 1964 von Domkapellmeister Pabst geweiht und erklingen seitdem, um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen oder zu den Gebetszeiten der Kirche morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr. Samstags um 15 Uhr erklingen sie zusammen mit dem Geläut der evangelischen Kirche und ergeben ein imposantes Gesamtgeläut, das feierlich den Sonntag einläutet.
Die vier Bronzeglocken wurden 1964 vom Glockengießer Friedrich Wilhelm Schilling gegossen:
Laurentius-Glocke
Schlagton g1, Gewicht 725kg, Inschrift: "HL. LAURENTIUS, MACH STARK UNS IM GLAUBEN"
Georgs-Glocke
Schlagton b1, Gewicht 523kg, Inschrift: "HL. GEORG, SEI UNSER HELFER UND PATRON"
Marien-Glocke
Schlagton c2, Gewicht 388kg, Inschrift: "MARIA, KÖNIGIN DES FRIEDENS, BITTE FÜR UNS"
Josefs-Glocke
Schlagton es2, Gewicht 326kg, Inschrift: "HL. JOSEF, HILF UNS IN DER LETZTEN STUNDE"
Schillinggeläute von glänzender und brillanter Klangwirkung.
Beschreibung des Geläutes der Usinger St. Laurentiuskirche im Limburger Glockenbuch
Die vier Glocken ergeben in der richtigen Reihenfolge 4 - 2 - 3 - 1 angeschlagen das berühmte Gralsmotiv aus Wagners Oper "Parzifal". Bei der Weihe im Jahr 1964 erklang dieses Motiv und wird auch heute noch zum Beginn des Läutens verwendet.
In der Läuteordnung gibt es noch weitere mögliche Klangkombinationen (z.B. das Gloria Motiv) für besondere Hochfeste.
Historische Glocke auf der Orgelempore
"Die kurz nach dem dreißigjährigen Krieg gegossene, 351 Jahre alte Glocke ist ein wertvolles Erbe und als seltenes Klangdokument auch ein kostbares Kulturgut. Es handelt sich um die einzige von Salomon Sternecker gegossene Glocke im gesamten Bistum Limburg."
Aus dem Bericht von Wolfgang Nickel, amtl. Glockensachverständiger am Bischöflichen Ordinariat Limburg, erstellt am 9.Juni 2002
Auf der Schulter der Glocke, zwischen zwei Stegen, befindet sich folgendende Umschrift:
< SALOMON STERNECKER GOS MICH ANNO 1651 >
Wir wissen nicht, ob die Glocke für einen kirchlichen oder einen weltlichen Zweck, auf Bestellung oder auf "Vorrate" gegossen wurde.
Im Jahre 1876 kam die Glocke von Kransberg nach Usingen und wurde bis 1959 im kleinen Glockentürmchen der Vorgängerkirche unser heutigen Pfarrkirche geläutet.
Während der beiden Weltkriege im 20-ten Jahrhundert wurden in Deutschland von vielen Kirchtürmen die Glocken heruntergeholt und zu Kriegsmaterial eingeschmolzen. Unsere Glocke ist von diesem Schicksal bewahrt geblieben.
Nach dem Bau der heutigen Pfarrkirche (1959/60) wurde dann im Jahre 1964 ein neues, vierstimmiges Geläute von SCHILLING angeschafft, das in seiner Stimmfolge dem Geläute der evangelischen Kirche angepasst wurde. Aus rein musikalischen Gründen kommt eine Nutzung unserer historischen Glocke zusammen mit den SCHILLING-Glocken nicht in Betracht.
In der Glockenstube des Kirchturmes ist kein Platz für eine weitere Glocke. Aus diesem Grund erhielt sie im Zuge der Innenrenovierung der Pfarrkirche im Jahre 2002 einen festen Platz unterhalb des Orgelwerkes und wird seitdem beim sonntäglichen Hochamt zur Wandlung in der Eucharistiefeier angeschlagen.