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Am 21. und 22. Mai wurde unser Turnraum im Kindergarten Eden zu einer Strasse mit Zebrastreifen und Ampel.
Polizist Ralf Bentert stellte sich der Kindergruppe vor und bot allen das „Du“ an. Zuerst erklärte er seine Uniform. Jedes Kind durfte die Polizeimütze tragen. Die Schulterplatten mit den silbernen Sternen erkannten die Kinder direkt und wollten Genaueres darüber erfahren. “Warum sind das sechs Sterne? Was bedeutet das Wappen auf dem Arm?”
Die Vermutungen der Kinder waren: “Du hast so viele Sterne, wie du Diebe gefangen hast.“ “Das ist ein Drache, ein Tiger oder ein Löwe.”
Ralf gab bereitwillig Antwort: “Die silbernen Sterne sind eine Belohnung des Chefs, wenn die Arbeit gut gemacht wurde. Sie bestimmen den Dienstgrad des Polizisten und das Wappen zeigt die hessische Flagge.”
Was lernten die Kinder am ersten Tag?
Jeder kann und darf die Polizei tagsüber und nachts anrufen. Sie lernten die Nummer 1-1-0 der Polizei und 1-1-2 der Feuerwehr/Rettungswagen kennen. Die Frage tauchte auf: “Was ist überhaupt ein Notfall?”
Der Kinder hatten schnell Ideen dazu: “Ein Dieb der Geld gestohlen hat. Ein Banküberfall. Ein Dieb der ein Fenster eingeschlagen hat. Ein Dieb der eine Tasche geklaut hat. Ein Dieb der ein Auto geklaut hat (andere Jungen sagen darauf: Porsche muss es nicht sein. Ein Lamborghini auch nicht)." Und Ralf ergänzte: “Wenn du als Kind dein zu Hause nicht mehr findest, oder wenn du als Kind deine Eltern suchst.” Ein Kind stellte die schlaue Frage: “Wie komme ich denn dann an ein Telefon?”
Gemeinsam wurde überlegt, wen man um Hilfe bitten könnte in solch einem Notfall.
Eine letzte Frage hatten die Kindern dann doch noch: “Warum haben Polizisten Waffen?” Ralf antwortet: “Um sich zu verteidigen.”
Was müssen wir an einer Ampel beachten?
Die Kindern bauen zusammen mit Ralf eine batteriebetriebene Ampel auf. Es wird besprochen, für wen die Seite mit den drei Lichtern ist (Autos, Lkws, Busse, Bagger, Radfahrer, Müllabfuhr, Traktor) und für wen die mit den zwei Lichtern (Menschen, Leute, Hunde).
Wozu dient eigentlich eine Ampel? “Sie ist dazu da den Verkehr zu stoppen.” Wer fährt denn Autos? “Mamas, Papas, Omas, Opas, Uromas, Uropas.”
Was soll der Fußgänger bei grün machen? “Gucken. Da trotzdem ein Autofahrer unkonzentriert sein kann und drüber fährt. Oder auch mal die Feuerwehr, Rettungswagen, Polizei im Einsatz über die Ampel fahren könnten.”
Nach dem ersten Theorieteil gibt es eine Bewegungspause für die Kinder. In abgewandelter Form wird „Feuer – Wasser – Blitz“ gespielt. Folgende Bewegungen werden angeboten: Marienkäfer, Seepferdchen, Vogel, Kaugummi, Blitz, vorwärts, seitwärts, rückwärts usw.
Was müssen wir an einem Zebrastreifen beachten?
Ralf stellte seine Überraschungskiste vor. Zunächst lernten die Kinder seine Kuscheldecke kennen. Oder was ist es tatsächlich? Die Kinder überlegten gemeinsam. Sie vermuteten einen Teppich, ein Handtuch. Nein – es ist ein Zebrastreifen. Die Kinder bauten diesen auf und platzierten am Anfang der Matte eine Bordsteinkante. “Was ist die Bordsteinkante?” “Der Bordstein ist da wo die Leute drauf laufen. Da wo die Kante ist, ist er zu Ende. Dort beginnt die Straße.”
Zudem stellte Ralf uns seine Assistenten die Kuscheltiere Lenni und Sarah vor. Jedes Tier diente als Autofahrer für ein Bobby-Car.
Die Kinder lernten außerdem.
Ich gehe an der Bordsteinkante einen Schritt zurück, damit mir kein Auto über die Füße fahren kann.Ich schaue dem Autofahrer links in die Augen. Ich schaue nicht in den Himmel, nicht auf den Boden zu den Ameisen, sondern direkt in die Augen des Fahrers. Ich schaue dem Autofahrer rechts in die Augen. Ich blicke nochmals dem Autofahrer links in die Augen. Wenn jetzt alle Autos stehen, darf ich gehen.
Nun waren die Kinder an der Reihe. Jedes Kind übte alleine. Links – rechts – links, und sicherheitshalber auch nochmal schauen!
Nachdem alle Kinder die Übung gemeistert hatten, lernten die Kinder noch das Verkehrsschild für den Zebrastreifen kennen.
“Woran erkenne ich, wo Links ist?” Ralf brachte den Kindern einen Trick bei. Hierfür wurden beide Hände und die Finger ausgestreckt. Mit Zeigerfinger und Daumen formten die Kinder ein „L“. Anhand einer Schablone konnten die Kinder nun erkennen, welche Hand ihre linke Hand ist.Kurze Bewegungspause – wir tankten alle auf und tranken Wasser. Ebenso gab es eine Atempause und eine Raketenübung.
Jedes Kind erhielt zum Abschluss als Geschenk eine neongelbe Warnweste. Diese Weste sollten die Kinder auch für den späteren Schulweg tragen und immer in ihrem Schulranzen deponieren.
Am zweiten Tag konnten die Kinder das Erlernte anwenden.
Die Kinder trugen die geschenkten Warnwesten und übten ihr theoretisches Wissen in der Praxis. Sie liefen direkt den von der Gemeinde ausgewiesenen Schulweg vom Kindergarten Parkstraße, Freseniusstraße, Seelenbergerstraße bis zur Schule. Zuerst kam der Zebrastreifen beim Getränkemarkt. Hier zeigte sich ein hohes Verkehrsaufkommen. Die Kinder wandten ihr Wissen an und versuchten den Fahrern der nahenden Busse, Bagger, Lkws, Autos, Motorräder durch Blicke zu vermitteln, dass sie über den Zebrastreifen gehen möchten. In zweier Teams übten wir dies ebenfalls beim Zebrastreifen Schillerstraße (Wick, Kirche), sowie auch bei dem Zebrastreifen an der Kanonenstraße. Die Kinder waren aufgeregt und nervös. Es war zu beobachten, dass die Autofahrer sich ungeduldig zeigten. Die Autos wollten nicht zum Stehen kommen, sondern rollten zu dem Zebrastreifen – dies verunsicherte die Kinder zusehends. Eine Dame fuhr dennoch über den Zebrastreifen ohne Rücksicht auf die Kinder und Erwachsenen.
Alle Kinder hatten die Praxis mit Bravour bestanden. Zurück vom Training erhielt jedes Kind feierlich einen eigenen Fußgängerführerschein. Nach einem Stimmungsbarometer waren alle zwanzig teilnehmenden Vorschulkinder mit dem Projekt zufrieden, es hatte Ihnen sehr gut gefallen.
Vielen Dank, lieber Herr Bentert, für diese sehr kindgerechte und lustige Verkehrserziehung unserer Vorschulkinder.