Wegweiser - Wege zu Gott?
Wer auf einer Wandertour unterwegs ist, ist froh, wenn man hier und da auf einen Wegweiser trifft, der die richtige Richtung anzeigt. Schließlich könnte ein Irrweg den ganzen Tag vermasseln, und das
angestrebte Ziel kann unter Umständen gar nicht mehr erreicht werden. So ein einfacher Wegweiser - klein, nicht sonderlich künstlerisch gestaltet, aber mit der klaren Aussage, wo es langgeht. Er muss letztlich seinen Zweck erfüllen und anzeigen, wo der Weg hinführt.
Diese Erfahrung trifft jedoch nicht nur auf Wandertouren zu, sondern auch bei so vielem anderen. In unserem Leben sind wir auch dankbar, wenn wir hier und da einen Hinweis auf den richtigen „Weg“
bekommen.
„Viele Wege führen zu Gott, einer über die Berge.“
Dieses Zitat des verstorbenen Innsbrucker Bischofs Rheinhold Stecher begleitete mich schon auf so vielen Wandertouren – sei es in den Alpen oder hier im Taunus. Immer wieder entfaltet sich die Kraft dieser Worte. Die Berge - die großen schweigenden Lehrer - zeigen so viele Wege auf: schwere, steinige, sanfte, solche mit Weitblick und andere mit dichtem Wald oder Nebel oder solche, die zum Ziel führen - letztlich alles Wege, die mich näher zu Gott führen.
Zu Beginn des neuen Jahres werden sich viele gefragt haben, wie es weitergeht. Die politische und gesellschaftliche Lage und auch die der Kirche ist aktuell von vielen Unsicherheiten geprägt. Da wünscht man sich den ein oder anderen Wegweiser, der anzeigt, wie es weitergehen kann. Diese sind sicher nicht immer einfach zu entdecken und zu deuten. Aber ich bin mir sicher, wenn man mit Weggefährten ins Gespräch kommt, wird man einen gemeinsamen Weg finden. Vielleicht kann auf mancher Wegetappe ja auch Gott als Gesprächspartner mit dabei sein. So wünsche ich Ihnen und uns allen, dass wir immer
wieder Wegweiser entdecken, um MITEINANDER ans Ziel zu kommen. Sei es in der Gesellschaft, Politik, in der Kirche oder bei jedem ganz persönlich.
Johannes Marx