01.12.2025

Welt ging verloren, Christ ist geboren

Der Miteinander-Impuls von Diakon Stephan Herzberg für die Monate Dezember 2025 und Januar 2026.

Welt ging verloren, Christ ist geboren

Was denken Sie, wenn Sie an Weihnachten diesen Vers hören oder singen?

Blicke ich auf mein eigenes Leben, dann gibt es einiges, was verlorengegangen ist, was mir gerade entgleitet oder ich nicht mehr fest in der Hand habe: die ein oder andere Freundschaft, die ein oder andere Gewissheit. Spreche ich mit anderen Menschen oder schaue in die Welt, dann scheint Vieles gerade verlorenzugehen: Frieden und Sicherheit, aber auch Vertrauen und Hoffnung. Wozu das Ganze, all die Bemühungen um Frieden im Großen wie im Kleinen, wenn das Alte und überwunden Geglaubte uns immer wieder einholt?

Gott sah diese Verlorenheit, als er bei sich erwog, seinen eigenen Sohn zu senden, um uns aus dieser Verlorenheit zu retten. Und Gott sieht jetzt, in diesem Moment, meine eigene Verlorenheit. Und er möchte, dass an diesem Weihnachtsfest auch in mir Christus ankommt, Wohnung findet und ich wieder eine lebendige Hoffnung habe, dass die Welt gerettet ist.

Bei der Menschwerdung Gottes geht es nicht um das abstrakte Menschsein, sondern um den realen und konkreten Menschen: Mit jedem Einzelnen, so sagt es ein zentraler Text des Zweiten Vaticanum, hat sich der Sohn Gottes in seiner Fleischwerdung in gewisser Weise verbunden (Gaudium et Spes n. 22). Diese Verbindung enthebt uns nicht unseres manchmal mühevollen Daseins, sondern heilt es von innen heraus. Dafür möchte ich mein Herz bereiten, damit es eine Krippe wird, die das Jesuskind mit seinem Licht wieder neu erhellt.

Stephan Herzberg    

 

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